Produktfotografie: Ein umfassender Leitfaden

Hier erfährst du alles über Produktfotografie und wie du deine Produkte ins richtige Licht rückst

15. März 2021
11 Minuten lesen
Produktfotografie mit Handy

„Bilder sagen mehr als 1000 Worte!“ Dieser Spruch ist so alt, dass die Bilder, auf die er sich bezieht, vermutlich ausnahmslos in Schwarzweiß aufgenommen wurden. Aber wie die meisten Sprichwörter trägt auch dieses einen wahren Kern in sich, der nach wie vor aktuell ist. Wir Menschen sind visuell fixierte Wesen, schenken Bildern gerne unsere Aufmerksamkeit und lassen uns von ihnen beeinflussen.

Aber Bild ist nicht gleich Bild. Tatsächlich ist Produktfotografie eine Kunst, ein gekonntes Handwerk. Wie du es schaffst dieses Handwerk zu erlernen und die Technik in der Praxis anwenden kannst, erfährst du hier.

Was macht ein gutes Produktfoto aus?

Eine wichtige Erkenntnis gleich am Anfang: Produktfotografie und Werbefotografie sind nicht das Gleiche. Während letztere das Ziel hat Gefühle zu erwecken und die Kauflust anzuregen, steht bei der Produktfotografie die Objektivität im Vordergrund. Wichtig ist also, das Produkt in den Mittelpunkt zu rücken.

Überlege dir, was du gerne sehen würdest und was der potenzielle Kunde oder die potenzielle Kundin unbedingt sehen sollte. Wenn du es gerne nicht ganz so statisch gestalten willst, kannst du zusätzlich Produktfotos machen, die den Artikel während des Gebrauchs zeigen. Als Inspiration kannst du auch einfach bei Google nach Ergebnissen für ähnliche Produkte suchen.

Bei professionellen Shootings wird viel Geld in die Hand genommen, um die Bilder und die Produkte darin perfekt aussehen zu lassen. Aber in den meisten Fällen ist dieser Aufwand gar nicht notwendig. Bei einem guten Produktfoto kommt es nämlich auf drei Sachen an: die richtige Beleuchtung des Objektes, die richtige Perspektive und ein Auge fürs Detail. Das kostet nicht die Welt. Ein modernes Smartphone kann dafür tatsächlich ausreichen.

Was brauchst du für die Produktfotografie?

Wer seine Produkte selbst fotografiert muss dazu nicht viel Geld ausgeben. „Nicht viel“ ist aber immer noch ein bisschen. Dann ganz ohne Ausgaben kommst du nicht zum perfekten Produktfoto.

1. Kamera:Am wichtigsten ist dabei logischerweise eine Kamera. Sei es die deines Smartphones oder wirklich eine hochwertigere Spiegelreflex- oder Systemkamera. Gerade, wenn du viele Artikel hast, sich dein Portfolio ständig erweitert, oder deine Produkte (aufgrund der Größe) besser im Freien darzustellen sind, lohnt sich die Anschaffung einer solchen Kamera allemal. Denk daran: Bilder machen oftmals den Unterschied zwischen Interesse und Desinteresse, zwischen dem Kauf deines Produktes und dem Kauf eines Konkurrenzproduktes aus. Gestochen scharfe Bilder steigern deine Chancen. Ist dir ein Betrag von 500 oder 600 Euro (aufsteigend) das wert?

2. Stativ:Wenn du dich für deine Smartphone-Kamera entschieden hast, empfiehlt sich auf jeden Fall der Kauf eines Stativs. Diese nützlichen Helfer sind (beim Smartphone) für unter 20 Euro zu haben und ermöglichen dir ruhige Aufnahmen ohne Verwackeln.

3. Hintergrund:Um das Produkt bestmöglich in Szene zu setzen und sicherzugehen, dass sich Zuseherin und Zuseher ausschließlich darauf konzentrieren wähle einen weißen Hintergrund. Dafür tut es schon eine saubere(!) Wand, bei kleinen Produkten auch ein weißes Papier. Baue am besten eine kleine Box (mit weißen Seitenflächen), um den Artikel bestmöglich abzulichten. Dazu kannst du das Papier auf die Seite einer durchsichtigen Aufbewahrungsbox kleben. Ist der Artikel weiß, solltest du logischerweise einen dunklen Hintergrund wählen, um den nötigen Kontrast zu gewährleisten.

4. Beleuchtung:Die nächste wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Komponente beim Produktfotos machen ist die Beleuchtung. Achte darauf, das Produkt von jeder Seite mit zwei Lichtern zu beleuchten, je eines von oben. Wenn du willst, können aber auch mehr dazu kommen. Die Lichter auf beiden Seiten sollten dabei unbedingt gleich hell sein.

Welche verschiedenen Arten von Produktfotografie gibt es?

Du kennst bereits den Unterschied zwischen Produktfoto und Werbefoto. Allerdings gibt es innerhalb der Gattung der Produktfotos auch Unterschiede.

Mit weißem Hintergund:Die klassische und gängigste Art ist dabei dir der freigestellten Bilder auf weißem Hintergrund. Diese sind der Standard im E-Commerce und sind verpflichtendes Anforderungskriterium auf Plattformen wie Amazon. Das Produkt steht dabei für sich selbst, ohne Models oder zusätzlichen Dekorationen im Hintergrund. Auf dem Bild ist der gesamte Lieferumfang abgelichtet.

Mood Aufnahmen:Demgegenuber steht情绪Aufnahme死去,贝达斯Produkt verziert wurde oder in einer ansprechenden Umgebung gezeigt wird. Ein Grill mit leckeren Lebensmitteln darauf, eine Vase mit Blumen darin oder ein Koffer am Flughafen sind gängige Beispiele.

Mit Model:Eine andere Art Produkte zu fotografieren ist das Produkt mit einem Menschen zu kombinieren. Das ist sehr sinnvoll bei Kleidung oder Styling- und Kosmetikprodukten. Erst in Verbindung mit dem Anwender oder der Anwenderin kommen diese richtig zur Geltung. Da die Regelungen von Amazon hierbei recht strikt sind, kannst du die Bilder jedoch oft nur im eigenen Onlineshop verwenden.

Während der Benutzung:Eine Abwandlung davon ist die Variante Produkte bei der Anwendung zu zeigen. Oft macht es Sinn, der Kundin oder dem Kunden zu zeigen, wie das Produkt bedient wird. Dies dient zum einen als eine Vorab-Bedienungsanleitung, lässt aber auch die Größe realitätsnah abbilden. Diese Art der Produktbilder empfiehlt sich zum Beispiel bei einem Geldbeutel, bei Werkzeug, bei einem Stift, bei Schmuck oder Spielzeug. Dabei muss nicht zwingend die ganze Person im Bild sein. Es sollte lediglich klar werden, wie das Produkt angewandt wird. Achte bei dieser Form aber unbedingt darauf, dass die Hände und alle gezeigten Körperteile sauber und gepflegt sind. Zudem solltest du natürlich schauen, dass deine Zielgruppe von den Bildern angesprochen wird. Bietest du zum Beispiel Geldbeutel für Männer an, sollte die abgebildete Hand zu einem Mann gehören.

360 Grad:Eine weitere Gattung von Bildern, die sich nur im eigenen Onlineshop verwenden lässt, ist die 360 Grad-Produktfotografie. Diese recht aufwendige Form Produktfotos zu machen bezeichnet den Vorgang das spätere Bild aus vielen Einzelbildern zusammenzusetzen.

Wie du siehst, sind die Arten sehr vielfältig und manche leichter, manche etwas schwieriger umzusetzen. Produktfotografie ist ein zeitintensives Unterfangen, aber ein notwendiges. Manchmal schont es Zeit und vor allem Nerven, diese Tätigkeiten auszusourcen und sich Hilfe in SachenProduktfotografiezu suchen.

Welcher Stil ist der Richtige für meinen Online Shop?

Es gibt viele unterschiedliche Stile, die du verwenden kannst, um Produktfotos zu machen. Das hängt auch vom Verwendungszweck ab. Für einen Katalog brauchst du andere Bilder als für einen Webshop und wie bereits erwähnt lässt zum Beispiel Amazon manche Bildarten gar nicht zu. Ist der Online-Riese die Plattform deiner Wahl, wirst du automatische einen anderen Stil wählen (müssen), als auf der eigenen Seite.

你要是Produkte呃im Bereiche生活方式的澳新银行usiedeln sind, kannst du auch probieren die ein oder andere Werbefotografie dezent einfließen zu lassen. Achte aber unbedingt darauf dich auf einen Stil festzulegen und diesen bei allen Produkten treu zu bleiben. Das wirkt ansonsten, unprofessionell, unausgeglichen und wenig ansprechend.

Gerade Anfänger scheitern oft beim Versuch zu viel zu wollen. Mache lieber die einfachen Sachen gut, lerne die Basics und dreh die Stellschrauben vorsichtig. Wenn das sitzt, probiere ruhig einmal Bilder mit realen Personen und rolle das aufs gesamte Portfolio aus.

Was sollte auf den Produktfotos abgebildet sein?

Wenn du anfängst Produkte zu fotografieren, dann überlege dir: Was würde ich als Kundin oder Kunde gerne sehen? Was interessiert mich? Was ist wichtig und sollte daher unbedingt zu sehen sein? Stelle den Artikel in allen relevanten Perspektiven dar.

Achte auch hier wieder darauf, dem Betrachter den viel zitierten Mehrwert zu bieten. Je klarer sein oder ihr Verständnis vom Produkt wird, desto eher ist er oder sie zum Kauf bereit. Stelle wichtige Details, zum Beispiel eine Gravur oder ein Logo, detailliert dar.

Eine ansprechende, hochwertige Verpackung erhöht das Erlebnis beim Auspacken, kann aber schon vorher auf dem Produktfoto überzeugen. Zeige dem Kunden oder der Kundin etwas, worauf er oder sie sich freuen kann und unterstreiche die Qualität des Artikels.

Wie entstehen gute Produktfotos in der Praxis?

Nachdem du nun die wichtigsten Punkte kennst, die es beim Thema Produktfotografie zu beachten gilt, gibt dir dieses Kapitel einen Leitfaden, um Schritt für Schritt zur perfekten Aufnahme zu kommen.

1. Planung

Wie so oft ist die richtige Planung die halbe Miete. Achte darauf, dass du alles, was du zum Fotografieren brauchst, an vor Ort hast. Stell unbedingt sicher, dass der Artikel sauber ist und putzen ihn nochmal gründlich. Überlege dir, welche Perspektiven du ablichten willst und wie dein Produkt am besten zur Geltung kommt.

2. Vorbereitung

Bereite das Set vor: Sorge für den richtigen Hintergrund. Bei einem klassischen Bild ist dieser einfarbig. Bau das Stativ mit der Kamera auf und platziere deinen Artikel so, wie du es für richtig hältst. Achte darauf, dass er das Bild fast vollständig füllt. So kann die beste Qualität beim Freistellen in der Nachbearbeitung erzielt werden. Kümmere dich um die richtige Belichtung und nimm dir dafür Zeit. Probiere ruhig etwas aus und sieh, was dir zusagt. Stelle unbedingt sicher, dass alle Preisschilder oder Halterungen entfernt sind. Denk daran: Das Bild macht den Großteil des ersten Eindrucks aus und dafür gibt es keine zweite Chance.

3. Fotografieren

Treffe die notwendigen Einstellungen. Passt die Zoom-Stufe? Ist das Produkt über- oder unterbeleuchtet? Sitzt der Fokus? Hake diese Punkte ab. Nur so gehst du sicher, dass der Artikel auch gestochen scharf (=ansprechend) fotografiert wird. Stelle sicher, dass der Artikel in der Mitte des Bildes ist, dazu kannst du die Grid-Funktion nutzen. Verwende die Selbstauslöser-Funktion deines Smartphones oder deiner Kamera und stelle am besten 3–5 Sekunden ein. So kann die Kamera das Objekt auch wirklich anvisieren.

4. Fotos auswählen

Diesen Punkt hier explizit aufzuführen mag vielleicht überflüssig anmuten, aber die Auswahl des idealen Fotos sollte nicht im Hauruck-Verfahren passieren. Nimm dir die Zeit und schau genau. Suche das ideale Foto heraus. Gibt dich nicht mit dem erstbesten zufrieden, passe die Einstellungen, wenn nötig, an und wiederhole Punkt 3.

5. Nachbearbeitung

NutzerInnen der sozialen Netzwerke wissen dass ein fertiges Bild nicht direkt hochgeladen wird. Gerne wird dort der Kontrast hochgedreht, um den Sternenhimmel nochmal ein Stück beeindruckender oder den Sonnenuntergang noch ein Stück faszinierender wirken zu lassen.

Bildbearbeitung ist heute gang und gäbe – sowohl im privaten Bereich als auch im geschäftlichen Umfeld. Dazu gibt es viele kostenlose oder kostenpflichtige Tool, mit denen du die Inhalte anpassen und Unschönheiten retuschieren kannst. Es ist auch eine Möglichkeit den Artikel freizuschneiden, also das Produkt aus dem Hintergrund auszuschneiden. Dadurch lässt es sich nachher leichter in andere Bilder einfügen.

Erhöhe oder verringere den Kontrast, um das Bild besser wirken zu lassen. Adaptiere die Helligkeit und die Sättigung. Hier kannst du viel ausprobieren, die professionelleBildbearbeitungkannst du aber natürlich auch von Profis übernehmen lassen.

Wie optimiere ich meine Bilder für Google?

Dass die Optimierung für Google einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Eckpfeiler im Onlinemarketing ist, ist dir sicher nicht neu. Die Optimierung von Bildern, Texten und Websites ist quasi das Benzin im Motor deines Internetauftritts. Damit dir nicht der Sprit ausgeht und du am Straßenrand anhalten musst, solltest du beim Produktfotos machen auch gleich den nächsten Schritt mit abhandeln.

Stelle als erstes sicher, dass deine Bilder auchindexierbarsind. Binde sie nicht in iFrames ein und verzichte darauf, die Bilder per Javascript zu laden. Wenn du eine XML-Sitemap für Bilder bereit stellst, machst du es dem Crawler (ein Software-gestützter Suchroboter) noch einfacher deine Bilder zu finden.

Auch derName des Bildesist entscheidend. Dieser sollte unbedingt die definierten Keywords enthalten und klar zu verstehen geben, was zu sehen ist. „Geldbeutel_schwarz“ mag recht selbsterklärend sein, wird dir aber nicht helfen wahrgenommen zu werden. „Schwarzer_Geldeutel_Herren_Nappaleder_aufgeklappt“ ist präziser und erzielt einen ganz anderen Effekt.

Auch derAlt-Tagist für das Ranking wichtig – sogar sehr. Nutze ihn daher, um dein Produktfoto zu beschreiben. Auch dabei solltest du unbedingt deine Keywords verwenden. Der Title-Tag ist für das Ranking zwar nicht relevant, da er aber angezeigt wird, sobald Userin oder User mit der Maus über das Bild fährt, solltest du dir die Mühe machen und einen prägnanten Begriff wählen.

DieBildgrößesollte zumindest auf静脉Seite 300oder mehr Pixel betragen, 1280 ist das Maximum. Als Dateiformat solltest du gif, png oder jpeg wählen.

Tipp:Je häufiger du ein Bild verwendest, desto förderlicher wirkt sich das auf dein Ranking aus.

Klar, Produktfotos sind immer ein Stück einzigartig und du solltest auch nicht deine Glaubwürdigkeit torpedieren, aber vielleicht schreibst du ja mal Blogbeiträge über Accessoires oder trendige Geldbeutel für die kommende Saison, bei denen du das Bild nochmals verwenden und stimmig integrieren kannst.

Zusätzlich zu den Bildern sollten auch deine Texte und Produktbeschreibungen SEO-optimiert sein. Das kannst du natürlich selber machen (und dazu musst du nicht mal eine Kamera kaufen), wenn deine Kapazitäten das aber nicht hergeben, ist auch dieser Task einer, den du in professionelle Hände geben kannst. Profis erstellen SEO-optimierteProduktbeschreibungenzugeschnitten auf deine Zielgruppe und stellen sicher, dass du im Internet auch gefunden wirst. Mehr zu Produktbeschreibungen, findest du in unseremGuide zur Erstellung von verkaufsstarken Produktbeschreibungen.

Wie du siehst, ist Produkte fotografieren keine klinische Studie die wochenlange Einarbeitung voraussetzt. Allerdings gibt es einige Punkte, die es zu beachten gibt. Wer mit der Materie vertraut ist kann die aktuellen Standards sicher anwenden. Hältst du dich an den Leitfaden und beherzigst die aufgeführten Tipps und Tricks, profitierst du langfristig von einem stetigen Zustrom an Kundinnen und Kunden. Auch wenn es etwas Zeit braucht dein Produkt passend abzulichten, geht es wahrscheinlich schneller als 1000 Worte zu Papier zu bringen – die dann eben doch weniger aussagen.